Wir alle wissen, dass das Leben hektisch und stressig sein kann. Es ist wichtig, sich eine Pause zu gönnen und zu entspannen, aber es kann schwierig sein, zu wissen, wo man anfangen soll. Was ist für mich persönlich entspannend? Was für ein Entspannungstyp bin ich? Entspanne ich mich eher aktiv oder passiv? Wieviel Zeit kann oder will ich in meine bewusste Entspannung investieren? Kann ich das in meinen Alltag einbauen?
In diesem Blogartikel zeige ich ein paar Entspannungsmöglichkeiten auf und Ideen, wie diese in den Alltag eingebaut werden könnten.
Was sind Entspannungsmöglichkeiten
Kurz erklärt, Entspannung ist alles, was dem Abbau von körperlichem und emotionalem Stress dient und keinen zusätzlichen Schaden anrichtet. Es gibt eine grosse Palette von Entspannungsmöglichkeiten. Einige bekanntere sind zum Beispiel: Yoga, Meditation, Atemtechniken, autogenes Training, Tai-Chi, Qi Gong, Imaginationsverfahren und die progressive Muskelentspannung. Aber auch Tätigkeiten wie Musik hören, Tanzen, Lesen, Kochen, Spazierengehen, Malen und sportliche Aktivitäten sind entspannungsfördern und helfen Stress abzubauen.
Warum sollte ich mich bewusst entspannen
Entspannung kann dazu beitragen, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu verbessern, indem sie die Auswirkungen von Stress auf unseren Körper reduziert. Stress kann unter anderem körperliche Symptome wie:
Zittern
erhöhtem Puls
Schweissausbrüche
Kopf- und Rückenschmerzen, Nacken- und Schulternverspannungen
verminderte Leistungsfähigkeit
Erschöpfung
Schlafstörungen
Magen-Darm-Beschwerden
hervorrufen. Aber auch die Psyche kann leiden und äussert sich in:
Nervosität
innere Unruhe
Reizbarkeit
Panik
Angst
Wut
Freudlosigkeit
Unzufriedenheit
Antriebslosigkeit
Hoffnungslosigkeit
Resignation
Die Konzentrationsfähigkeit verschlechtert sich, das Denken wird verlangsamt, die Reaktionsfähigkeit sinkt und die Vergesslichkeit kann zunehmen. Die Leistungsfähigkeit nimmt generell stark ab.
Oft verändern sich bei Stress auch die Essgewohnheiten und der Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Kaffee, Nikotin etc.) nimmt stark zu. Dies wiederum verstärkt den Abbau der Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens.
Sehr wichtig ist ein guter Schlaf. Wenn wir gestresst sind, produziert unser Körper das Hormon Cortisol, das unseren Schlafrhythmus stört. Bei zu viel Stress verschlechtert sich die Schlafqualität und die Regeneration wird schlechter.
Da dies alles nicht erstrebenswert ist, liegen die Gründe für ein bewusstes Entspannen auf der Hand.
Was für ein Entspannungstyp bist du
Falls du dich nun entschlossen hast, deine Entspannungsmethoden genauer zu betrachten oder eine in dein Leben einzubauen, stellt sich die Frage, was passt zu dir. Wie bei vielen Dingen hängt der Erfolg und die regelmässige Umsetzung auch davon ab, ob die Methode zu dir passt. Jeder von uns entspannt sich auf seine Weise. Bist du eher der aktivere Entspannungstyp und brauchst Bewegung, dann könnten Yoga, Tai-Chi oder eine sportliche Aktivität eher zu dir passen.
Bist du eher der passivere Entspannungstyp, wäre Meditation, Atemtechniken, autogenes Training, progressive Muskelentspannung eher passend.
Auch etwas dazwischen ist möglich. Bei einem gemütlichen Spaziergang im Wald kommen leichte Bewegung und Ruhe zusammen.
Ich selbst bin eher situativ unterwegs und habe in meinem Entspannungskoffer mehrere Methoden und deren Kombinationen. Je nach Situation, aktiven Stressoren, Umfeld und Stresslevel kann es ein sportliches Training sein, eine Atemtechnik oder autogenes Training, manchmal auch backen und so weiter. Je besser du dich selbst kennst, je mehr befindet sich in deinem Entspannungskoffer. Auch Abwechslung, sogar in den Entspannungsmethoden, kann entspannend sein.
Am einfachsten schreibst du einfach eine Weile auf, was dich entspannt. Dazu zählen auch gesellige Aktivitäten, wie etwas mit Freunden zu unternehmen. Alles, was dich entspannt zählt! Auch das Kombinieren ist kein «geht nicht». Warum nicht beim Kochen entspannende Musik hören? Beim Spaziergang eine Achtsamkeits- oder Atemübung einbauen? Sei ruhig kreativ, denn dies kann auch entspannend sein.
Hier sind ein paar Ideen – ist eine oder mehrere für dich dabei? Wie kannst du eine bewusste Entspannung in den Alltag einbauen?
Bist du gerne in der Natur, am Wasser oder hast du sonst einen Platz, der für dich «Ruhe» bedeutet? Dann gehe regelmässig dort hin. Vielleicht reicht ein kleiner Umweg auf dem Nachhauseweg dazu?
Bist du öfters mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs? Wie wäre es dort mit Lesen, Entspannungsmusik oder einer unauffälligen Atemübung?
Gibt es in deiner Nähe oder auf deinen häufigen Routen ein Angebot für Meditation, Yoga, Sport oder sonst was passendes für dich? Wie wäre es mit einem regelmässigen Zwischenhalt?
Kannst du das Auto ab und zu für kürzere Strecken stehen lassen und diese durch einen gemütlichen Spaziergang ersetzen?
Wie sieht dein Zeitmanagement aus? Hast du Reserven eingeplant oder bist du immer auf die Minute verplant? Zeitreserven sind sehr entspannend. Versuche es einmal.
Hast du ein Hobby oder etwas, was dir Spass macht und keine Zeit dafür? Schaffe eine Lücke dafür. Falls notwendig lerne «Nein» zu sagen und reduziere die Zeitwünsche anderer, wo möglich.
Hast du feste Schlafenszeiten und genug davon oder sind die eher nach Zufallsprinzip? Kannst du daran etwas ändern? Autogenes Training, progressive Muskelentspannung können hier wunderbar im Bett als Einschlafhilfe durchgeführt werden.
Hast du die Möglichkeit regelmässig Sport zu machen? Wenn nicht, warum nicht? Lässt sich da nicht etwas ändern? Mit Sport hast du gleich mehrere positive Faktoren abgedeckt. Durch die körperliche Aktivität baut der Körper die durch die Stressreaktion aufgebauten «Energien» ab und versetzt den Körper wieder in den «Normalmodus». Der Steinzeitliche Jäger ist immer noch in uns und der braucht Bewegung. Sport baut nicht nur die körperlichen Stresssymptome ab, sondern wirkt gleichzeitig auch auf unser geistiges und seelisches Wohlbefinden ein.
Wie wäre es mit Yoga, Tai-Chi, Qi Gong oder Meditation? Ausprobieren schadet sicherlich nicht.
Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls sehr hilfreich gegen Stress. Da wir sowieso essen sollten, wie wäre es mit Kochen? Kochen ist handwerklich vielseitig, gute Gerüche dienen auch der Entspannung (Aromatherapie) und kreativ ausleben kannst du dich dabei auch. Ein gutes Essen ist für mich etwas entspannendes.
Abends oder in der Mittagspause noch eine kurze Runde spazieren und dabei vielleicht noch ein interessantes Schwätzchen halten? Vielleicht ist Fotografieren etwas für dich. Das lässt sich wunderbar verbinden.
Lesen bildet, je nach Lektüre und entspannt. Wenn du dazu noch gerne Texte verfasst, hast du eine entspannende Kombination gefunden.
Entspannungstechniken, die dir schaden
Es gibt auch Techniken/Methoden/Handlungen oder Aktivitäten, die dich zwar entspannen, doch schädlich für deinen Körper sind. Nach Möglichkeiten aus deinem Sortiment weglassen solltest du:
Stress- und Frustessen. Bei Stress bevorzugt der Körper Süsses, was wiederum in grösseren Mengen nicht unbedingt gesund ist.
Beruhigende Medikamente können bei einem sehr hohen Stress helfen. Jedoch nur mit ärztlicher Kontrolle und nach Möglichkeit nicht auf längere Zeit. Eine Selbstversorgung ist nicht ratsam.
Dem erhöhten Rauchverlangen nicht nachgeben. Mehr hilft hier nicht mehr.
Für Alkohol gilt dasselbe.
Wie immer macht die Dosis das Gift. Wenn das Zigarrenritual für dich entspannend ist, kann die eine ab und zu wohl bleiben. Auch das Glas Wein zum Essen darf sein.
Fazit
Es ist wichtig, Entspannungstechniken in den Alltag einzubauen. Diese helfen, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu erhalten. Jeden Tag ein paar Minuten helfen schon eine Menge, um Stress abzubauen. Mit einem realistischen Zeitmanagement ist es möglich, ein paar Minuten für eine Entspannungsmethode in unserem Alltag zu finden. Wie oft, liegt der Erfolg im Anfangen und Durchhalten.
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