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Blogserie Mentaltraining Teil 2: Wie Mentaltraining wirkt – Die Psychologie dahinter

So wirkt Mentaltraining: Warum deine Gedanken mächtiger sind, als du denkst


Warum bringt es überhaupt etwas, sich mit Gedanken, inneren Bildern und Affirmationen zu beschäftigen? Was verändert sich dadurch wirklich? Die Antwort liegt in der Psychologie und Neurowissenschaft: Unser Denken formt nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unsere Körperreaktionen, unser Verhalten – und sogar die Struktur unseres Gehirns. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wie Mentaltraining tatsächlich im Kopf wirkt – und warum das gute Nachrichten für dich sind.


Gedanken steuern Emotionen und Verhalten


Mentaltraining basiert auf einem simplen, aber tiefgreifenden psychologischen Prinzip:


„Du bist nicht deine Gedanken – aber deine Gedanken beeinflussen, wie du dich fühlst und handelst.“


Das Modell der kognitiven Verhaltenstherapie erklärt es so:

  1. Ein Ereignis passiert (z. B. eine kritische E-Mail).

  2. Du bewertest es mit einem Gedanken („Ich hab’s vermasselt“).

  3. Dieser Gedanke erzeugt ein Gefühl (z. B. Scham, Stress, Anspannung).

  4. Das Gefühl beeinflusst dein Verhalten (du ziehst dich zurück, wirst unsicher).


Durch Mentaltraining kannst du lernen, diese inneren Bewertungen bewusst wahrzunehmen und gezielt zu verändern. So entstehen neue emotionale Reaktionen – und letztlich neue Handlungsmöglichkeiten.


Neuroplastizität: Dein Gehirn ist veränderbar


Früher glaubte man, das Gehirn sei im Erwachsenenalter „ausgewachsen“. Heute wissen wir:


Das Gehirn ist plastisch – es verändert sich ständig durch Erfahrung, Übung und Fokus.


Dieses Prinzip nennt sich Neuroplastizität.


Jedes Mal, wenn du eine neue Denkweise trainierst (z. B. durch positive Selbstgespräche oder Visualisierung), werden neue Nervenverbindungen gestärkt. Je öfter du sie nutzt, desto leichter fallen sie dir – genau wie beim Muskeltraining.


Das bedeutet:

  • Du kannst mentale Stärke aufbauen, wie du einen Muskel aufbaust.

  • Du kannst stressverstärkende Denkmuster umlernen.

  • Du kannst neue Gewohnheiten im Gehirn verankern.


Stressreaktion umtrainieren – mentale Selbstregulation


Mentaltraining hat einen direkten Einfluss auf dein Stresserleben, weil du lernst, deine Reaktionen bewusster zu gestalten:

Ohne Training

Mit Mentaltraining

Reiz → automatische Stressreaktion

Reiz → bewusste Bewertung → ruhige Reaktion

Gefühl von Kontrollverlust

Gefühl von innerer Selbststeuerung

Körperliche Anspannung, Grübelschleifen

Entspannung, Fokus, lösungsorientiertes Denken

Beispiel: Du bekommst kurzfristig die Info, morgen eine Präsentation halten zu müssen.


  • Ohne Mentaltraining: Panik, Herzrasen, Vermeidungsstrategie.

  • Mit Mentaltraining: Kurze Atemtechnik, Selbstansprache („Ich kann mich gut vorbereiten“), Visualisierung eines positiven Ablaufs.


Das verändert nicht die Situation – aber deine Reaktion darauf.


Wissenschaftlich belegt: Mentales Training wirkt


Zahlreiche Studien zeigen positive Effekte von Mentaltraining auf:

  • Stressbewältigung (z. B. Cortisol-Regulation, bessere Emotionskontrolle)

  • Leistungsfähigkeit (z. B. im Sport, bei Prüfungen, im Job)

  • Selbstwirksamkeit (Gefühl: „Ich kann etwas tun“)

  • Aufmerksamkeit & Fokus (z. B. durch Achtsamkeitsbasierte mentale Techniken)

  • Emotionale Resilienz (Stabilität in schwierigen Zeiten)


Besonders gut erforscht ist die Wirkung von Visualisierung, Affirmationen und Achtsamkeitstraining – alles Kernelemente des Mentaltrainings.


Kurzimpuls: Teste deine mentale Reaktion


Denk an eine herausfordernde Situation in deinem Alltag.Frage dich:

  1. Welcher Gedanke taucht als Erstes auf?

  2. Welche Emotion folgt daraus?

  3. Was würdest du mit Mentaltraining an diesem Gedankengang ändern?


Schon diese kleine Übung zeigt: Du kannst Einfluss nehmen.

 

Mentaltraining ist mehr als positive Gedanken – es ist ein Training deiner Denk- und Bewertungsmuster, mit dem du dein Gehirn auf Gelassenheit, Klarheit und Selbstwirksamkeit einstellen kannst.


Die Erkenntnis aus der Psychologie und Neurowissenschaft ist eindeutig:

Wer seine Gedanken verändert, verändert sein Erleben – und sein Leben.


Wichtiger Hinweis

Bitte beachte: Die Inhalte dieses Blogs dienen ausschließlich der Information und stellen keine medizinische oder therapeutische Beratung dar. Als Mentaltrainer teile ich hier mein Wissen nach bestem Gewissen, ersetzt jedoch keinesfalls den Besuch bei einem Arzt, Therapeuten oder anderen medizinischen Fachpersonal. Bei Beschwerden oder Fragen zu deiner Gesundheit suche bitte stets professionellen Rat.

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